Die vietnamesischen Soldaten des 1. Weltkrieges

1. Weltkrieg 01

In diesem Jahr jaehrte sich zum 100. Male der Beginn des 1. Weltkrieges. Nur eine Fussnote in der Geschichte dieses Krieges ist die Tatsache, dass auch viele Vietnamesen auf Seiten der Kolonialmacht Frankreich in Europa kaempften. Theoretisch waren es Freiwillige, da es damals in den franzoesischen Kolonien keine Wehrpflicht gab. Sie wurden vor allem unter den armen Bauern Nordvietnams angeworben und mit vielen Versprechungen nach Europa gelockt. Diese Versprechungen wurden allerdings nach der Rueckkehr der „Freiwilligen“ in die Heimat allesamt nicht eingehalten.

1. Weltkrieg 021. Weltkrieg 03

1. Weltkrieg 041. Weltkrieg 05

Von den etwa 100.000 Vietnamesen, die fuer Frankreich kaempften, waren ungefaehr 50.000 als Bausoldaten eingesetzt. Die andere Haelfte diente in den kaempfenden Einheiten. Dabei kamen nach den offiziellen Zahlen des franzoesischen Verteidigungsministeriums 1.374 Vietnamesen ums Leben. Inoffizielle Schaetzungen sprechen allerdings von bis zu 30.000 Toten. Viele der Ueberlebenden schlossen sich nach ihrer Rueckkehr mit ihren neuen Erfahrungen und ihrem neuen Wissen aus Europa dem Befreiungskampf gegen Frankreich an.

Viele Gruesse
Cathrin

1. Weltkrieg 06

25 Jahre Mauerfall?

Festung Europa

Der 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer fand auch in den vietnamesischen Medien Beachtung. Ueber die Feierlichkeiten in der deutschen Hauptstadt wurde ausfuehrlich berichtet. Aber gibt es denn eigentlich etwas zu feiern? Die Mauer wurde doch gar nicht abgerissen. Sie wurde lediglich umgesetzt, und zwar an die Aussengrenzen der Festung Europa. In den vergangenen 25 Jahren starben dort schaetzungsweise 20.000 Menschen auf der Flucht vor Krieg, Armut und Hunger. Wer gedenkt eigentlich dieser Toten? Im reichen Europa, das durch Kriege, NATO-Terror und Waffenexporte einen wesentlich Anteil an der Fluechtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afrika hat, kuemmert sich doch nur eine kleine Minderheit um diese Menschen.

Meine Eltern wohnen bekanntlich in Berlin Koepenick. Dort soll im Allendeviertel noch bis Weihnachten ein Containerdorf fuer 400 Kriegsfluechtlinge errichtet werden. Man kann sicher darueber diskutieren, ob das eine menschenwuerdige Art der Unterbringung ist und ob dieser Standort im aeussersten Suedosten von Berlin ueberhaupt dafuer geeignet ist. Der eigentliche Skandal ist jedoch meiner Meinung nach, dass die Anwohner aus den Medien von diesem Vorhaben erfuhren. Der verantwortliche Senator gehoert der CDU an und die ist ja nun nicht gerade fuer Buergernaehe und Menschlichkeit bekannt.

Ich kann also die Veraergerung und die Verunsicherung der Anwohner gut verstehen. Doch was passiert jetzt dort in diesem Wohngebiet? Nicht nur, dass sich die NPD als Trittbrettfahrer betaetigt und dort ihre widerliche braune Suppe kocht, es haben sich auch Menschen in diversen Gruppen bei Facebook zusammengefunden, die in der Anonymitaet des Internets ihren blinden Hass gegen alle Auslaender verbreiten. Formulierungen wie „Weg mit dem Dreckspack“ gehoeren dort noch zu den allerharmlosesten. Leider sind das keine Einzelmeinungen. Die grosse Zustimmung, die diese ekelhaften Rassisten erhalten, macht mich fassungs- und sprachlos. Die vernuenftigen Stimmen sind eindeutig in der MInderheit. Doch woher kommt dieser blanke Hass? Oder ist es einfach nur Futterneid? Ich verstehe es einfach nicht.

Fassungslose Gruesse
Cathrin