Ende Juni diesen Jahres erreichte der Benzinpreis in Vietnam einen historischen Hoechststand. Ein Liter Normalbenzin kostete damals umgerechnet fast einen Euro. Seitdem verzeichnen wir aber eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Im letzten halben Jahr gingen die Kosten fuer den Sprit so nach und nach in mehreren kleinen und kleinsten Schritten wieder nach unten. Heute wurde erneut eine Reduzierung des Preises bekannt gegeben. Und die lohnt sich sogar mal wirklich. Um 15 Uhr wurde der Liter Benzin um mehr als 2.000 VNĐ billiger. Damit ist der Preis seit Ende Juni insgesamt um 7.760 VNĐ pro Liter gesunken. Das sind umgerechnet etwa 30 Eurocent. Fuer viele Familien sicher eine spuerbare Entlastung der Haushaltskasse.
Zurueckzufuehren sind die Preissenkungen vor allem auf den weltweit sinkenden Oelpreis. Wobei ich mir aber dabei gar nicht so sicher bin, warum der Oelpreis eigentlich so stark gesunken ist und wer von den sinkenden Preisen profitiert. In diesem perversen Kapitalismus geschieht doch nichts ohne Hintergedanken. Jetzt mal ganz boese mit Blick auf die derzeitige Weltlage gedacht: Koennte es nicht sein, dass der Oelpreis kuenstlich niedrig gehalten wird, um die Wirtschaft Russlands, die bekanntlich in grossem Masse auf Oelexporte angeweisen ist, weiter zu schwaechen?
Zum Schluss nur mal so zum Vergleich: Vor zehn Jahren kostete ein Liter Benzin in Vietnam die heute laecherliche Summe von 5.700 VNĐ. Doch solche Zeiten werden wir wohl nie wieder erleben.
Viele Gruesse
Cathrin
Wahrscheinlich Putin (wegen Ukraine-Krise) sei dank (!?). Geniesst das als Verbraucher, so lange das Öl billig bleibt. Was da abspielt, ist nicht ganz normal. Aber was ist normal in diesem Leben? Es ist schwer zu durchblicken, wer da so viel Öl auf dem Weltmarkt pumpen? Und warum?
Nicht nur das Öl ist billig, sondern auch andere Rohstoffe. Das macht die rohstoff-exportierende Länder wie Russland sicherlich schön zu schaffen.
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Schuld dabei ist gar nicht der Kapitalismus an sich, sondern der Interventionismus – die Staatliche Mischungen in wirtschaftlichen Geschehnissen. Bekanntlich für „künstliche Preise“ war in sozialistischen Ländern, wo der Staat alles plante und in allen einmischte.
Das Problem Russlands ist viel mehr der klassische russische Imperialismus und der Zarismus in einer Person: Wladimir Putin.
Vietnam ist auch ein Ölexportuer. Diese Preissenkung ist eigentlich nicht positiv für das Land.
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Die Frage von Cathrin ist berechtigt :
—Jetzt mal ganz boese mit Blick auf die derzeitige Weltlage gedacht: Koennte es nicht sein, dass der Oelpreis kuenstlich niedrig gehalten wird, um die Wirtschaft Russlands, die bekanntlich in grossem Masse auf Oelexporte angeweisen ist, weiter zu schwaechen? —
Die Antwort : Es herrscht ein Währungskrieg,
folgende Zitate aus dem Link :
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/12/27/gegen-den-dollar-china-erlaubt-waehrungs-swap-mit-russland/
Zitat :
Der Preisverfall des Rubel infolge des niedrigen Ölpreises und der Wirtschafts-Sanktionen hat auch in den Schwellenländern zu enormen Währungsschwankungen geführt.
Die USA seien bemüht, den Ölpreis niedrig zu halten und der russischen Wirtschaft einen nachhaltigen Schaden zuzufügen. Die Nachteile dieser Strategie werden immer deutlicher: Auch die eigene Schieferöl-Industrie gerät in Gefahr. Zudem schweißen die USA Russland und China strategisch und geldpolitisch immer weiter zusammen.
Zitat Ende,
womit klar ist, das Cathrins Frage eine Feststellung bei den westlichen Finanzanalysten ist,
was aber auch in letzter Konsequenz bedeutet,
wir leben in einer Welt, wo der Währungswert dauernd manipuliert wird, indem der Ölpreis manipuliert wird.
Nun hat Russland reagiert, und ist bereit, auf die eigene Währung, dem Rubel zu verzichten, um im Währungskrieg bestehen zu können,
Zitat :
Der US-Finanzblog Zero Hedge hält aufgrund dieser Entwicklungen sogar eine gemeinsame Währung für Russland und China in Zukunft für möglich: Eines Tages, so wie wir es bereits vorausgesagt haben, werden Russland und China eine gemeinsame Währung ausrufen. Diese wird gedeckt sein durch Chinas gigantische Gold-Reserven sowie Russlands Wirtschaftsgüter.
Zitat Ende,
und der erste Schritt ist getan,
Zitat :
China erlaubt ab Montag den Tausch der eigenen Währung Yuan mit dem russischen Rubel, Malaysias Ringgit und dem neuseeländischen Dollar. Damit bringt China den Yuan als Weltwährung voran und hilft Russland dabei, die Rubelkrise zu beenden. China will sich zudem gegen Wechselkursrisiken absichern, die durch hohe Schwankungen in den Schwellenländern entstehen.
Der Weg zur Weltwährung des Yuan ist aber nur eines von zwei Motiven, die China zu dem Währungs-Tausch veranlasst. Wie Zero-Hedge berichtet, ist China zu einem Bailout Russlands bereit. China und Russland wollen sich gegenseitig helfen, falls es zu einem Liquiditäts-Engpass kommen sollte.
Zudem können Unternehmen bei Handels- und Währungsgeschäften den US-Dollar nun komplett umgehen. Das ist vor allem für russischen Unternehmen wichtig, denen im Zuge der Sanktionen der Zugang zum kompletten westlichen Handelsmarkt erschwert wurde.
Zero Hedge schreibt über den chinesisch-russischen Währungs-Swap, es ist keine Überraschung, dass gerade dieser zuletzt fehlende Schritt über Nacht angekündigt wird und ab Montag in Kraft tritt.
Zitat Ende,
wir erleben also gerade die nächste Runde im Währungskrieg,
(100 Jahre nach dem Beginn des ersten Weltkrieges)
und die Kernfrage ist natürlich,
wie würden die USA reagieren, wenn sie den Währungskrieg verlieren, mit einem Angriff auf Nord-Korea ?
Der letzte Ausweg aus einer Wirtschaftskatastrophe war immer ein Krieg,
Hitler konnte sein „Konjunkturprogramm mit auf Pump finanzierten Autobahn-Bauprogrammen“ nicht weiter fortführen,
er musste einfach einen Krieg beginnen, um an der Macht zu bleiben.
Ob nun der erste Golfkrieg von Bush sen., mit enormen Kostenbeteiligungen für Japan und Deutschland,
oder der zweite Golfkrieg, mit einer enormen Verschuldung des Iraks, und der damit verbundenen verpflichtung, keinen Kurdenstaat entstehen zu lassen, der einen Teil der Sicherheiten des Iraks, die Ölquellen, verschwinden lässt,
führt zu der heutigen halbherzigen ISIS-Bekämpfung,
denn in Wirklichkeit hilft eine ISIS den USA, einen Kurdenstaat zu verhindern, indem man das Kurdengebiet durch einen langwirigen Krieg dauerhaft destabilisiert.
Nun jedoch, beginnt die heisse Phase des Wirtschaftskrieges gegen China.
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@Wbillib:
Ach, wer weiss schon was morgen passieren wird. Auf jeden Fall ist es schlecht für Russland in nächsten Jahren. Es könnte sogar sehr schlecht sein. Die EU pofitieren auch nichts von der Russland-Ukraine-Krise. Wenn man die Aktienkurse sieht, dann sind die USA der größte Gewinner.
Wenn eine China-Rußland-Achse und eine neue Art des Kaltenkrieges entsteht, dann verlieren am Ende sowieso China und Rußland. Die USA, EU, Japan und deren Verbündeten sind einfach zu stark. Aber sowas ist sehr unwahrscheinlich, denn die Chinesen sind schlau genug, um nicht auf Putins Russland einzusetzen.
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