25 Jahre Mauerfall?

Festung Europa

Der 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer fand auch in den vietnamesischen Medien Beachtung. Ueber die Feierlichkeiten in der deutschen Hauptstadt wurde ausfuehrlich berichtet. Aber gibt es denn eigentlich etwas zu feiern? Die Mauer wurde doch gar nicht abgerissen. Sie wurde lediglich umgesetzt, und zwar an die Aussengrenzen der Festung Europa. In den vergangenen 25 Jahren starben dort schaetzungsweise 20.000 Menschen auf der Flucht vor Krieg, Armut und Hunger. Wer gedenkt eigentlich dieser Toten? Im reichen Europa, das durch Kriege, NATO-Terror und Waffenexporte einen wesentlich Anteil an der Fluechtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afrika hat, kuemmert sich doch nur eine kleine Minderheit um diese Menschen.

Meine Eltern wohnen bekanntlich in Berlin Koepenick. Dort soll im Allendeviertel noch bis Weihnachten ein Containerdorf fuer 400 Kriegsfluechtlinge errichtet werden. Man kann sicher darueber diskutieren, ob das eine menschenwuerdige Art der Unterbringung ist und ob dieser Standort im aeussersten Suedosten von Berlin ueberhaupt dafuer geeignet ist. Der eigentliche Skandal ist jedoch meiner Meinung nach, dass die Anwohner aus den Medien von diesem Vorhaben erfuhren. Der verantwortliche Senator gehoert der CDU an und die ist ja nun nicht gerade fuer Buergernaehe und Menschlichkeit bekannt.

Ich kann also die Veraergerung und die Verunsicherung der Anwohner gut verstehen. Doch was passiert jetzt dort in diesem Wohngebiet? Nicht nur, dass sich die NPD als Trittbrettfahrer betaetigt und dort ihre widerliche braune Suppe kocht, es haben sich auch Menschen in diversen Gruppen bei Facebook zusammengefunden, die in der Anonymitaet des Internets ihren blinden Hass gegen alle Auslaender verbreiten. Formulierungen wie „Weg mit dem Dreckspack“ gehoeren dort noch zu den allerharmlosesten. Leider sind das keine Einzelmeinungen. Die grosse Zustimmung, die diese ekelhaften Rassisten erhalten, macht mich fassungs- und sprachlos. Die vernuenftigen Stimmen sind eindeutig in der MInderheit. Doch woher kommt dieser blanke Hass? Oder ist es einfach nur Futterneid? Ich verstehe es einfach nicht.

Fassungslose Gruesse
Cathrin

38 Gedanken zu “25 Jahre Mauerfall?

  1. „Im reichen Europa“??? Die steigende Zahl der Armen in Europa spricht die andere Sprache. Staatsverschuldung steigt. Viele Menschen haben nur Zeitsverträge bei ihrer Arbeit. Die Unsicherheit im Leben ist ein sozialer Pulverfass. Dabei schlagen die Rechte mehr als die Linke oder die Liberale zu. Die Geschichte Deutschlands hat schon mal gezeigt.

    Like

  2. Ich kann solche Ansichten auch nicht verstehen. Vor allem wenn jeder mal in seinen eigenen Stammbaum sehen würde, wüsste er das es ihn oder sie wahrscheinlich gar nicht geben würde. Meine Oma ist auch geflohen und in Deutschland zur Ruhe gekommen.
    Ich meine, klar verstehe ich zum Teil die Bedenken/Angst in Deutschland. Unsere Rentenkassen und Gesundheitssystem sind ausgebrannt, wenn nun noch mehr Menschen versorgt werden müssen, wo soll das hinführen? So werden viele denken. Aber Fakt ist: würde unsere Regierung etwas sparsamer mit unseren Ressourcen umgehen würde und nicht für sinnlose Projekte und Großbaustellen verpulvern würde, hätten wir genug für alle!

    Liebe Grüße
    Anke

    Like

  3. … ich verstehe es schon, man muß sich das deutsche Volk einfach mal genau angucken …

    hm

    das mit Hitler und so ist nicht von außen über das Volk gekommen, sondern es hat sich dafür entschieden …
    das mit Hitlers Ende, das ist von außen über das Volk gekommen und es hat sich damit schwer getan und nun seit 25 Jahren darf und kann es sich wieder richtig ausleben in all seiner Güte und Größe …

    und hm …

    wir werden schauen, was das Volk hier noch alles so sich und der Welt erschafft …

    ich wohn hier auf dem Dorf seit fast zwei Jahren, ein Mensch, der hier aufgewachsen und jetzt weit über 70 ist hat mir erzählt, wie ein Nachbar mit dem Spaten aucf ihn als Kind los ist, als das Pferd seiner Eltern die Grundstücksgrenze des Nachbarn beschädigte …

    auf ein Kind mordlüstig losgehen, weil paar Bretter im Zaun beschädigt …

    und er erzählte, ja, o waren die Menschen hier, die Grenzen waren ihnen heilig …

    nun haben sie eben kein eigenen Boden mehr aber ne eigene Nation, Hautfarbe, Fersehaperate und Geld oder andere Plastikschnipsel, das muß verteidigt werden …

    liebe Grüsse
    es gibt auch die anderen Deutschen, klar, sind ja nur 90 Prozent gewesen, die damals Hitler wählten und hm möglicherweise gibt es die 10 anderen Prozent ja auch heute noch oder wieder …

    Karen

    Like

  4. Ja, man kann sich auch Tot-feiern und sie tun es. Findet sich immer wieder Gelegenheit irgendeinen Quatsch zu feiern.
    Morgen ist Martinstag, schon wieder kann der Mob feiern. Bald ist Weihnachten, ich hoffe die Weihnachtsgans kommt denen hoch die Unrecht tun, und werden dabei noch bezahlt.
    Von außen betrachtet lässt sich doch fragen. Sind die im Wahn ? Hitler mit seinen Schwergen sind ja auch im Wahn gewesen.
    Zwangsvereinigung, Zwangseuro und dann noch Zwangeuropa, das ist Wahn. Erzähle das ruhig weiter, damit der Mob dadurch aufgehalten wird.
    Heil Dir rohe und rücksichtslose Talerwirtschaft ist auch Wahn.
    Was ist denn nun schlimmer Heil Hitler oder Heii Dir rohe und rücksichtslose Talerwirtschaft?
    Lg Kugelblitzdemoheimatwelten

    Like

  5. und was war mit den 200 000 vietnamesischen boatpeople
    die im suedchinesischen meer abgesoffen sind ?
    ich hatte dies vor der wiedervereinigung in der vietnamesischen hochschulgruppe diese problematik mal angesprochen.
    kommunistischer kommentar damals: „selbst schuld“
    „gerechte strafe fuer verraeter“
    ansonsten hat da vietnam heute auch ein problem. eigentlich ist vietnam auch eine kleine „festung“ auslaender ohne geld sind da auch nicht erwuenscht.
    ich hatte mich auch mal erkundigt was man mit mir so alles macht, wenn ich in noi bai um politisches asyl bitte. die antwort ganz unkompliziert „mir glaubt man das nicht“.

    Like

  6. Ich stimmt Anke zu. Darüber gibt´s keine Diskussion.
    Das Reichtum ist aber immer ungleicher verteilt, so dass arm und reich mehr und mehr auseinander dividiert. Die Zahl der Armer steigt überproportional gegenüber der Reichen. Das ist der Grund für mehr Zuspruch der Rechten. Die Andere sind zu diesem Thema ziemlich abwesend (nicht vertretend). Auch die Gewerkschaften und die Linke! Der Trend zu mehr Fremdenfeindlichkeit ist durch Umfrage in letzten Jahre deutlich zu erkennen.

    Like

  7. hallo xenos
    kann man nicht so einfach beantworten natuerlich wird der grosse teil vietnamesen gewesen sein. ich habe in
    deutschland chinesen kennen gelernt, die aber als vietnamesen „verbucht“ sind. in deutschland gibt es zb auch laoten die eigentlich unverkennbar vietnamesen sind. da kann man die betroffenen nur selbst fragen meist wird auf diese frage ehrlich geantwortet. noch komplizierter wird es, weil „reinrassige“ vietnamesen auch in vietnam die seltenheit sind und sie sind an den fuessen zu erkennen.
    das ist historisch bedingt. dies ist aber fuer die vietnamesen untereinander absolut ohne bedeutung. bei den ertrunkenden ist das so und so egal was sie einmal waren.
    auch an die vietnamesischen kueste wurden damals zu hauf
    nach einem taifun tote boatpeople angespuehlt. fuer ein vietnamesische kuestendorf war dies eine katastrophe
    nicht nur die bergung der toten war eine belastung, auch
    deren geister belasten die gegend sehr. ich habe auch
    mal einen vietnamesen kennen gelernt der mal so einen taifun ueberlebt hat. die schrecklichen bilder von damals ist er bis heute nicht losgeworden.

    Like

  8. so so oi gioi 😉

    “ .. weil „reinrassige“ vietnamesen auch in vietnam die seltenheit sind und sie sind an den fuessen zu erkennen 🙂
    das ist historisch bedingt.“

    hast dazu historische Belege mein Geist

    Like

  9. ein reinrassiger Vietnamese hat zu 100% vietnamesisches Blut.

    Der Begriff definiert sich weniger aus der Erbgut-historie,
    als aus dem gängigen unterschwelligen Nationalismus,
    wie er seinerzeit bei den Bränden der ausländischen Firmen mal stellenweise aus der Versenkung aufbrach.

    Es ist nichts neues,
    Länder, wie Thailand und Vietnam haben mittlerweile durch ihren Bevölkerungswachstum eine nie jemals zuvor in der Geschichte erlebte Volksgrösse erlebt,
    sodass es nun, wo die Landesfläche immer dichter besiedelt wird,
    eine ganz neue Form einer Hirarchie sich entwickelt,
    wo Ausgrenzung von Randgruppen die gängige Methode ist,
    seine eigene Identität zu definieren,
    der man nunmal einen höheren Stellenwert einräumt.

    Je mehr die soziale Schere auseinander geht,
    desto wichtiger wird es für die Reichen,
    dem armen Volk einen symbolischen Prügelknaben bereitzustellen,
    damit sich der Volkszorn nicht eines Tages gegen die Profiteure des neuen Systems richtet,
    die sich mittels Korruption einfach zustark bereichern,
    bz. eine soziale Gewinnbesteuerung von Grossvermögen im Land verhindern.

    Der typische Prügelknabe ist ein illegaler Einwanderer, Flüchtling, eine Personengruppe,
    die man schnell mit der wachsenden Kriminalität in Verbindung bringen kann.

    In Deutschland, Ungarn, Slovakei und Teschien ein bekannter Begriff – „Zigeunerkriminalität“

    Like

  10. hallo cathrin
    nichts schlimmes.
    der „reinrassige“ vietnamese hat lediglich gespreitzte zehen, zumindest haben mir das vietnamesen erzaehlt.
    nicht zu verwechseln mit einer „frau mit viel rasse“,
    obwohl beide im schuhgeschaeft die qual der wahl haben.;-)

    Like

  11. reinrassig ist vieleicht ungluecklich ausgedrueckt die vietnamesen egal wo auf der welt haben humanes blut das sich in nichts von anderen blut unterscheidet. die vietnamesen interessiert nicht diese frage eher „arm oder reich“(da habe ich schlechte karten)
    einigen wir uns auf „ureinwohner“. letztendlich sind wir nach dem biologischen rassebegriff alle „afrikaner“.
    der genetische unterschied zwischen afrikanischen und asiatischen elefanten groesser als zwischen mensch und schimpansen. mir ist es nicht an missverstaendnissen gelegen vieleicht hat jemand noch einen besseren begriff als „ureinwohner“

    speziell an giaochi: ich hoffe schon vorher deine fragen ausreichend beantwortet zu haben. ich habe so das gefuehl das du ein ehemaliger suedvietnamesischer student in der brd warst und aelter bist als ich. ueber diese studentengruppe ist so gut wie nichts mehr zu hoeren. mir ist nur bekannt das es in dieser gruppe auch viele viet cong anhaenger gab.
    diese leute hatten auch nach dem fall saigons die suedvietnamesische botschaft in bonn besetzt, ein
    historisches ereignis was schon laengst vergessen ist.
    warst du direkt oder indirekt ein beteiligter
    an diesem hisorischen ereignis? ich haette gern mehr ueber
    dieses ereignis und die hintergruende gewusst.

    Like

  12. @ giaochi_4000 (Besucher) 😉 versuch mal ne ehrliche Antwort zu finden für @ con ma wegen Bonn

    „ehemaliger suedvietnamesischer student“
    die sind jetzt alle wohl Rentner oder man putzt ihre Knochen in der Heimat …

    Like

  13. heut zu Tage werden biometrischen Fotos verlangt
    für den Erwerb eines Reisepasses oder Personalausweises

    Die Ablichtung der Füße zu Erkennungszwecken
    ist laut Gesetz nicht vorgeschrieben

    @ con ma (Besucher)
    ich glaub Du meinst nicht die gespreizten Zehen
    Du meinst bestimmt die gespreizten Finger in V-Form

    Like

  14. Nun, jedes Volk scheint so seine eigene „Ariertheorie“ zu besitzen. Schaut man jedoch genauer hin, kommen sie wie die „reinrassigen Arier“ wohl auch aus Persien oder einer anderen Ecke der Welt.

    Like

  15. Der Begriff „Ureinwohner“ gilt nach unserer (Ich und meine Frau) intensiver Geschichtenforschung für das vietnamesische Volk auch nicht. Die vietnamesische Bevölkerung geht aus mehrfachen Mischungen zwischen verschiedenen Völkergruppen hevor. Allein die Geschichte von Lạc Long Quân und Ur-Urmutter Âu Cơ, die als Ursprung aller Vietnamesen angesehen ist, verrät schon die Unreinheit. So wichtig ist die Angelegenheit nach den biologischen und genetischen Gesichtspunkte auch nicht, oder? Interessanteste Dokumente kann man beim Historiker Bình Nguyên Lộc nachlesen (auch im Internet).
    Was in Bonn ereignen sollte, wie du hier darstellt, kannte ich nicht. Noch nie gehört! Auch die Bezeichnung „…viele viet cong anhaenger…“ gefällt mir nicht und ist in der Tat auch falsch. Wir waren die Pazifisten und wollten keinen Krieg in unserem Land, der nach der Geschichte Vietnams eindeutig von Frankreich, USA und ihren Marionetten in Südvietnam erzwungen und geführt ist. Den schlechten Beigeschmack des Kommunismus haben wir erst nach dem Kriegsende erlebt. Es war bitter für uns alle. Dennoch war es ein Stück Geschichte, die von dem Kolonialismus und Imperialismus inszeniert und herbeigeführt wurde. Wir respektierten und akzeptierten sie. Hồ Chí Minh hat dabei alles richtig gemacht. Er hatte keinen anderen Weg, keine andere Möglichkeit damals. Zum Glück sind wir im Moment auf dem Weg der Verbesserung. Darüber freue ich mich.
    Ganz wichtig zu merken: Vietnamesen besassen und besitzen weiterhin eine sehr wichtige Eigenschaft, dass sie nie die fremde Besatzer leiden und dulden können/wollen. Diese Eigenschaft gewährt das Bestehen des vietnamesischen Volkes bis Heute. Sonst wären wir schon längs unter die Räder des grossen Nachbar gekommen. Dies muss jeder Fremde zur Kenntnis nehmen.

    Like

  16. hallo giaochi
    danke fuer deine antwort. das der begriff „viet cong“ vielen vietnamesen nicht gefaellt ist mir bekannt. mit dem begriff FNL fuer provisorische regierung suedvietnam koennen viele deutsche nichts mehr anfangen „viet cong“
    ist da in deutschland gelaeufiger und alle wissen wer gemeint ist. die provisorische regierung suedvietnam hatte die rot-blaue fahne mit goldenen stern und war von der ddr voelkerrechtlich anerkannt. daher gab es in ostberlin zwei vietnamesische botschaften, bis zur aufloesung der provisorische regierung suedvietnam. das war etwas komplizert fuer ddr behoerden, denn wenn ein vietnamese etwas „ausgefressen“ hat war nicht immer klar, welche der beiden botschaften fuer den betroffenen zustaendig war.

    Like

  17. es wird langsam zeit nicht alles auf „orange“ zu schieben.
    dies ist zwar der ideale schuldige fuer alles unglueck, aber man uebersieht zu schnell das handelsuebliche landwirtschaftliche chemikalien eine aehnliche wirkung auf den menschen haben koennen, wenn man sie zu sehr „provitorientiert“ und ohne sachkenntnis einsetzt. chinesische lebensmittel haben sich da schon in vietnam sehr unbeliebt gemacht, aber vietnamesen sind im umgang mit chemikalien in der landwirtschaft manchmal auch sehr unbedarft.

    Like

  18. Vor allem hätte man genug Geld wenn man die Rüstungsausgaben streichen würde, den Unternehmen keine Steuergeschenke machen würde, den Wasserkopf einen Spaten in die Hand gäbe, die Steuergelder für das verwendet wofür sie gedacht waren, … den energieintensiven Unternehmen auch die tatsächlichen Kosten in Rechnung stellt und nicht auf die Bevölkerung abwälzt. Dann wäre auch das Geld für die vielen ausländischen Mitbürger genug Geld vorhanden, erst recht wenn man allen eine Arbeit geben würde. So könnten auch die Sozialkassen gefüllt werden. z.B.

    Like

  19. solche hoch IQ Infos sind SPAM
    landen bei mir im Ordner SPAM,
    welcher sich dann 😉
    automatisch auflöst ins „NICHTS“
    des Universums Internet gespeichert bei der NSA

    Like

  20. Vielleicht für deine Verstädigung noch eine Ergänzung zu dem Geschehen in Südvietnam während des Krieges gegen USA (1954-1972): – In Südvietnam gab es damals neben dem bewaffneten Kampf der FNL auch zivile Bewegungen verschiedenen Gruppierungen (als dritte politische Kraft bekannt) gegen dem US-Krieg und der Brutalität der südvietnamesischen Regierung. Wir sahen uns als ein Teil in dieser Bewegung und nicht als Sympathisanten der FNL. Die westliche Welt fälschte absichtlich und ganz böse alles auf Schwarz und Weiss für ihre propagandistische Zwecke. Das war/ist nicht korrekt. Zwei vietnamesische Botschaften in DDR hatten sicherlich auch nur politische Symbole. In der Tat waren sie Eins. So sah die Vergangenheit aus.
    Heute haben wir Frieden, Einheit, Unabhängigkeit… und somit die wichtigste Ziele von Hồ Chí Minh ereicht. Da müssen wir was daraus machen, aber dauerhaft bitte. Es ist schwer, es wird schwer. Aber Aufgeben gibt es nicht.

    Like

  21. hallo ciaochi
    aus vietnamesischer sicht hast du sicher recht. du musst aber auch bedenken das auch die ddr ein buerokratischer staat war. von rechtslosigkeit kann man da nicht sprechen die eigenen gesetze waren auch ihr heilig.
    da gab es schon, wenn auch nicht oeffentlich im sinne der bildzeitung schon „irritierungen“, wenn die nordvietnamesische botschaft einen suchen lassen wollte, der aber der suedvietnamesischen botschaft zuzuordnen war.
    die volkspolizei hat da in sachen amtshilfe nicht so ohne weiteres mitgespielt und auf einhaltung ihrer gesetze geachtet.
    die fnl-botschaft war eigentlich fuer die vietnamesen gedacht, die vom sueden in den norden gefluechtet waren
    und in lagern lebten.(es wurde damals in allen richtungen geflohen). diesen vietnamesen erging es im lager besser als den normalen nordvietnamesen. natuerlich
    gab es dort auch schulunterricht, und wer die voraussetzungen erfuellt durfte im ausland studieren.dies
    waren dann die suedvietnamesischen studenten in der ddr.
    als kinder hatten sie aber zum teil den nordvietnamesischen dialekt zugelegt.

    Like

  22. Hallo, Cathrin,
    ich bin nach langer Zeit mal wieder über Dein Blog gewandert und bin ein wenig schockiert über diesen Eintrag.
    Dabei will ich mich gar nicht über einige Diskussionsbeiträge zu diesem Beitrag äußern und auch nicht über „reinrassig“ diskutieren. Das ist unter der Gürtellinie.
    Was mich aber ärgert ist Deine Aussage
    „Man kann sicher darueber diskutieren, ob das eine menschenwuerdige Art der Unterbringung ist und ob dieser Standort zwischen zwei Seniorenheimen, Kita und Grundschule ueberhaupt dafuer geeignet ist.“
    Warum soll man Flüchtlinge nicht zwischen Seniorenheimen, Kita und Grundschule unterbringen? Flüchtlinge sind Menschen und brauchen, um Zugang zur deutschen Gesellschaft zu bekommen, genau das: Eine menschenwürdige Infrastruktur mit Kita, Grundschule, Supermärkten und auch Seniorenheimen in der Nähe. Flüchtlingsheime mitten im Wald, wie sie einige ostdeutsche Flächenländer und auch Bayern einrichten, lehne ich ab. Die signalisiern: Diese Menschen gehören nicht in unsere Gesellschaft. Und wer mitten im Wald wohnt, hat eben keinen Zugang zu Kita, Schule, Seniorenheim etc.
    Was mich ärgert, ist, dass Du hier ein Argument aufgreifst, dass die NPD zuerst in Berlin ins Spiel gebracht hat: Flüchtlingsheime gehörten nicht neben Kita und Schule. Sonst müssten wir Angst haben um unsere Kinder. So ist das inzwischen hundertfach in einschlägigen sozialen Netzwerken im Internet nachzulesen. Dahinter steckt die Denke: Flüchtlinge sind Kriminelle, Aussätzige.
    Leider ist es der NPD und den soganannten rechten Bürgerbewegungen gelungen, mit diesem Argument Agenda Setting zu machen. Sie haben das in die Welt gesetzt und andere machen sich dieses Argument zu eigen. Wenn Du der NPD nicht gestatten willst, Agenda Setting zu treiben, würde ich vorschlagen, den betreffenden Satz zu streichen.
    Dass ein Containerdorf nicht menschenwürdig ist, darin stimme ich Dir allerdings zu. In solchen Bauwerken aus Blech hört man jeden Schritt und jedes Niesen des Nachbarn – das halte ich für unzumutbar. Außerdem signalisieren diese Containerbauten: Diese Menschen gehören nicht hierher. Und das ist genau das falsche Signal.
    Was Herrn Czaja betrifft, so sind wir auch unterschiedlicher Meinung. Bürgernähe und Menschlichkeit gestehe ich ihm durchaus zu. Er wird in seiner eigenen Partei sogar umstritten, weil er gegenüber Minderheiten ein zu menschliches Gesicht zeigt. Es ist nicht immer alles nur schwarz und weiß, es gibt viele Grautöne. Seine Entscheidung zu Containerdörfern lehne ich dennoch ab. Und um das Argument vorwegzunehmen: Ja, ich verfolge die Diskussion um das „Patenkind“ mit dem allergrößten Interesse und bin gespannt, was da noch zu Tage gefördert wird.
    Und ganz nebenbei: Es wäre auch für Vietnam an der Zeit, in Sachen Aufnahme von Flüchtlingen Farbe zu bekennen. Das Land gehört nicht mehr zu den ärmsten Ländern der Welt und sollte auch Verantwortung übernehmen.

    Like

  23. „Und ganz nebenbei: Es wäre auch für Vietnam an der Zeit, in Sachen Aufnahme von Flüchtlingen Farbe zu bekennen. Das Land gehört nicht mehr zu den ärmsten Ländern der Welt und sollte auch Verantwortung übernehmen.“
    Hinweis: Vietnam hatte während der Terrorherrschaft der Roten-Khmer viele Kambodschaner als Flüchtlingen aufgenommen, trotz sehr sehr schwieriger Situation im Land. Es ist an dieser Stelle hinzuweisen, dass viele Flüchtlinge durch die Interventionen der NATO-Länder und andere Grossmächte in ihrem Land ausgelöst sind. Verantwortung muss logischerweise die Verursacher tragen, oder????????? Ich habe kein Verständnis dafür, dass die unbeteiligte, unterentwickelte Länder denn noch zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Sorry. Die Bergvölker in Vietnam leben zur Zeit in vieler Ort unter Existenzminimum!

    Like

  24. In der derzeitigen, verwahrlosten Diskussionskultur ist es Dir hoch anzurechnen, einen Fehler anzuerkennen und zu beheben, zumal das oft als Schwäche ausgelegt wird.
    Meine Hochachtung zu Deiner Souveränität.

    Like

  25. Die Entscheidung des Sozialsenators über diesen Standort hat doch selbst den Koalitionspartner SPD, der in Treptow-Köpenick den Bürgermeister stellt, vor den Kopf gestoßen. Bis heute hat es keiner der Verantwortlichen für nötig gehalten, auf die berechtigte Verunsicherung und die vorhandenen Ängste der Anwohner einzugehen. Nun soll am 1. Dezember endlich eine Bürgerversammlung stattfinden. Nachdem die Bauarbeiten inzwischen so weit fortgeschritten sind, macht die allerdings nur noch wenig Sinn.

    Als Ergebnis dieser wenig transparenten Politik wird die Stimmung im Wohngebiet von Tag zu Tag aggressiver. Die NPD in Person ihres Landesvorsitzenden ist fast täglich vor Ort und heizt sie noch zusätzlich an. Und immer mehr der Anwohner laufen diesen Rattenfängern hinterher.

    Like

  26. Bei allem Respekt für die Aufnahme von kambodschanischen Flüchtlingen durch Vietnam in zurückliegenden Jahrzehnten ist diese Argumentation doch mehr als monokausal. Wer trägt die Verantwortung für den Terror islamistischer Milizen? Wer trägt die Verantwortung für die Fluchtgründe aus Eritrea, Somalia oder Nordkorea? Wer trägt die Verantwortung für den globalen Klimawandel, der Fluchtwellen auslöst? Die NATO? Das ist ein wenig komplizierter und da müssen m.E. mehr Mitglieder der Weltgemeinschaft Verantwortung tragen und Flüchtlinge aufnehmen.
    Im übrigen stellen auch zahlreiche Vietnamesen in Europa Asyl. Sie werden erst einmal aufgenommen, bis ihr Asylantrag geprüft wurde. Weil diese Prüfung im Falle von Vietnamesen oft negativ ausfällt, müssen sie dann zurückkehren.

    Like

  27. Zunächst einmal: Die Stimmungsmache von Nazis gegen gegenwärtige und künftige Flüchtlingsheime (nicht nur in Köpenick, das ist leider ein Problem in vielen Berliner Ecken und auch in anderen Bundesländern) macht mir auch Angst.
    Hier handelt es sich aber nicht um einen Konflikt des CDU-Sozialsenators gegen den Koalitionspartner sondern um einen Konflitk Land gegen Bezirke. Das Land und konkret die Senatsverwaltung für Soziales ist dafür verantwortlich, Flüchtlinge unterzubringen. Das ist eine ernste und drängende Aufgabe. Derzeit kann das Land vielen Flüchtlingen lediglich einen Gutschein geben, mit dem sie sich selbst einen Platz in einem Billig-Hostel suchen sollen. Oft finden sie natürlich keinen und beliben darum auf der Straße. Plätze in Flüchtlingsheimen fehlen aber. Und zwar in sehr großer Zahl. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Und die Zahl neu ankommender Flüchtlinge wird sich vor allem wegen der Situation in Syrien und Irak weiter deutlich erhöhen.
    Die Bezirke haben eine andere Sicht. Die haben für die Freiflächen auf ihren Territorien andere Pläne gehabt und da passt es ihnen nicht, wenn das Land ihnen jetzt vorschreibt, dass da ein Flüchtlingsheim hin soll. Und die denken auch daran, dass in der Nähe Schulplätze (die die Bezirke bereitstellen müssen)und Ärzte knapp sind.
    Im Falle von CDU-Bezirksoberhäuptern wurde so ein Konflikt mit dem eigenen Sozialsenator sogar noch brachialer ausgetragen. Das ist hier also kein CDU-SPD-andere Parteien-Konflikt.
    Manche Bezirke sind noch blauäugig, was die Zahl der künftigen Flüchtlinge betrifft und akzeptieren nur ganz kleine Standorte, die aber bei weitem nicht für alle Menschen reichen. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Lichtenberg ist da realistischer: Der Bezirk lehnt das geplante Containerdorf im eigenen BEzirk auch ab, macht aber alternative Vorschläge, um die große Zahl von Menschen unterzubringen. Darüber verhandelt das Land gerade mit Lichtenberg.
    Die Öffentlichkeitsarbeit würde ich mir allerdings auch besser wünschen. Ich räume aber ein, da auch kein Patentrezept zu haben, wie man die Akzeptanz in der Bevölkerung hin bekommt. Zwei Sachen gehen aber aus meiner Sicht gar nicht:
    Erstens kann sich das Land nicht auf den Standpunkt stellen, in Gegenden, wo rechte Kräfte mobilisierungsfähig sind, kommt kein Flüchtlingsheim hin. Welches Signal würde von so einer Standortpolitik ausgehen? Doch wohl: Wählt alle schön die NPD, dann bekommt ihr kein Flüchtlingsheim vor die Nase. Das kann es ja wohl nicht sein.
    Und zweitens: Man kann nicht die Anwohner abstimmen lassen, wer ihre neuen Nachbarn sind. Nirgends gibt es ein Recht, sich seine Nachbarn auszuwählen. Wer wie ich eine Feuerwehr vor der Nase hat, ist von dem ständigen Tatütata auch nicht begeistert. Aber wenns brennt, braucht man eben die Feuerwehr. Sozial schwierige Bevölkerungsgruppen und andere notwendige Infrastruktur ließen sich nirgends ansiedeln, wenn die Nachbarn das Sagen hätten.
    Nachbarn informieren und mit ihnen diskutieren ja! Nachbarn mit einem Vetorecht für ihre neuen Nachbarn ausstatten, das geht nicht.
    Das heißt jetzt nicht, dass ich Containerdörfer für eine angemessene Unterbringungsart für Menschen halte. Feste Häuser, Wohnungen, Untermietszimmer wären mir lieber. Aber man muss auch einräumen, dass preiswerte Wohnungen in Berlin fehlen und Flüchtlinge auf der Straße campieren würden, würde man keine Heime bauen.

    Like

  28. „Wer trägt die Verantwortung für die Fluchtgründe aus Eritrea, Somalia oder Nordkorea?“. Wenn man so auszählt, findet man kein Ende. Auf jedem Fall wollen Flüchtlingen aus diesen Ländern bestimmt nicht in Vietnam Schutz suchen. Andererseits sollen Vietnamesen kein Recht auf Asyl haben. Das ist absolut korrekt. Es gibt keinen Grund dafür, wenn man die Definition über Flüchtlingen genau betrachtet. Um die Flüchtlingen aus wirtschaftlichen Gründe einzudämmen, betreibt Vietnam meiner Meinung nach ziemlich gute Entwicklungshilfe in den ärmeren Ländern. Mit ihren Wissen und Können helfen sie diesen Ländern beim Reisbau, Anbau von industriellen Pflanze (Kautschuk, Kaffee..), Tierzucht…Damit die Bevölkerung sich selbst versorgen können. Ist das nicht besser als Flüchtlingen aufzunehen? Kein Mensch will seine Heimat freiwillig verlassen.
    „Wer trägt die Verantwortung für den globalen Klimawandel, der Fluchtwellen auslöst? Die NATO?“. So zynisch es klingt, stimmt zum Teil aber. Neben anderen Grossmächte wie China, Russland, Indien, Brasilien…verbrauchen die NATO-Ländern am meisten Energie, deren Schadstoffe Klimawandel fördern. Stimmt so etwa? Nach Statistik wohl.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar