Ein bis heute sehr wenig bekannter Aspekt des Vietnamkrieges ist die Tatsache, dass einige der Verbuendeten der Demokratischen Republik Vietnam nicht nur umfangreiche Hilfslieferungen taetigten, sondern auch mit Armeeangehoerigen vor Ort waren. In die direkten Kaempfe gegen die Amerikaner griffen diese allerdings nur in Ausnahmefaellen ein.
China
China war zunaechst der wichtigste Verbuendete Nordvietnams und schickte seit 1965 neben Waffen auch Soldaten. Insgesamt waren etwa 320.000 chinesische Soldaten in Vietnam im Einsatz. Die hoechste Zahl wurde im Jahre 1967 mit 170.000 erreicht. Sie waren zustaendig fuer die Sicherung und Instandhaltung von militaerischen Anlagen und Transportwegen. Durch die amerikanischen Bombardements kamen nach Schaetzungen etwa 1.000 Chinesen ums Leben. Nachdem die Zerwuerfnisse im sozialistischen Lager zwischen Moskau und Peking immer groesser wurden, fuhr China ab 1968 sein Engagement radikal zurueck und beendete es 1971. In vietnamesischen Archiven gibt es Belege, dass die Chinesen danach mehrmals moderne sowjetische Militaertechnik, die auf dem Schienenweg nach Vietnam unterwegs war, durch veraltete chinesische Waffen ersetzten.
UdSSR
Die Sowjetunion war der wichtigste Lieferant Nordvietnams fuer Militaertechnik. Die Lieferungen umfassten bis zum Ende des Krieges mehr als 2.000 Panzer, 7.000 Geschuetze, 5.000 Flak-Geschuetze und fast 200 Boden-Luft-Raketen-Batterien. Ausserdem unterstuetzten rund 3.000 Soldaten und Offiziere aktiv den Kampf Nordvietnams gegen die Bombardements der USA. Es handelte sich dabei ueberweigend um Spezialisten fuer Rakententechnik und Ausbilder vom Kampfpiloten. 16 von ihnen kamen waehrend des Krieges ums Leben. Die ersten Abschuesse amerikanischer Flugzeuge ueber Nordvietnam im Jahre 1965 gehen auf das Konto sowjetischer Piloten und Raketentechniker.
Nordkorea
Eine 137 Mann umfassende nordkoreanische Einheit, darunter 24 Kampfpiloten, unter dem Kommando des Oberstleutnants Kim Chang Xơn kam im Jahre 1965 ursprueglich zur Ausbildung nach Vietnam. Sie wurde im Distrikt Lạng Giang in der Provinz Bắc Giang nordoestlich von Hanoi stationiert und von vietnamesischen Luftwaffenoffizieren an der MIG 17 ausgebildet. Nach dem Erlernen der wichtigsten Grundlagen nahmen die nordkoreanischen Soldaten und Offiziere auf eigenen Wunsch am Kampf gegen die Amerikaner teil und schossen insgesamt 26 feindliche Flugzeuge ueber Nordvietnam ab. Waehrend der Kampfhandlungen kamen zwischen 1965 und 1968 14 Nordkoreaner ums Leben. Ihre Graeber wurden auf dem Huegel Rừng Hoàng in der Gemeinde Tân Dĩnh mit freiem Blick in Richtung ihrer Heimat errichtet und von der einheimischen Bevoelkerung gepflegt. Im Juni 2002 wurden die sterblichen Ueberreste auf Wunsch der nordkoreanischen Regierung in die Heimat ueberfuehrt. Daraufhin baute man die heutige Gedenkstaette mit den 14 Grabsteinen, auf denen die Namen der Toten in koreanischer und vietnamesischer Sprache stehen.
Kuba
Kuba unterstuetzte Nordvietnam vor allem mit Ausbildern und Militaerberatern. Eine genaue Zahl habe ich nicht gefunden, aber es sollen mehrere Tausend gewesen sein. Praesident Fidel Castro besuchte 1972 einige befreite Gebiete in Suedvietnam (Foto unten).
Ueber des Engagement und die Solidaritaet der DDR mit dem vietnamesischen Volk habe ich im Blog schon ausfuehrlich berichtet. Ganz aehnliche Aktionen gab es auch in den anderen Staaten des Warschauer Vertrages, die Nordvietnam im Rahmen ihrer Moeglichkeiten unterstuetzten.
Viele Gruesse
Cathrin